Unzählige Male wurde die Geschichte von Berta Benz und ihrer mutigen Fahrt von Mannheim nach Pforzheim schon erzählt. Mit dieser ersten Fernfahrt der Automobilgeschichte verhalf sie der Erfindung ihres Gatten Carl zum Durchbruch. Doch wer war eigentlich diese tatkräftige Frau, von deren Leben und Wirken vor allem dieser einzige Tag, der 5. August 1888, in Erinnerung blieb? Genau dieser Frage geht der Autor Alexander Schwarz in seiner Romanbiografie „Berta Benz und die Straße der Träume“ nach. Er entwickelt die Geschichte einer selbstbewussten Frau, die die Initiative ergreift, als das Zögern und Zaudern des Gatten sein gesamtes Lebenswerk gefährdet. Ein Lebenswerk, das sie mit ihrer Mitgift erst möglich machte, investierte Berta Benz doch schon vor ihrer Ehe gegen den Willen ihrer Eltern in die Werkstatt ihres künftigen Gatten. In seinem unterhaltsam geschriebenen und doch informativen Roman folgt Schwarz nicht nur den Spuren von Berta Benz. Er zeichnet zugleich das Portrait einer Gesellschaft, in der die Geburt einer Tochter noch mit der Notiz „Leider wieder ein Mädchen“ kommentiert wurde, und einer Epoche, in der kein Stein auf dem anderen blieb und feste Gewissheiten von heute auf morgen hinfällig wurden.

Wir freuen uns, dass wir Alexander Schwarz für eine Lesung in Mannheim gewinnen konnten. Besonders passend ist es, dass wir zu dieser Lesung in die Alte Sternwarte einladen können. Berta Benz war für den Erfolg einer Mannheimer Innovation verantwortlich. Und die Alte Sternwarte steht wie kaum ein zweiter Ort für die Innovationskraft der Quadratestadt. Als sie vor 250 Jahren eröffnet wurde, gehörte sie zu den modernsten Sternwarten Europas. Die Forschungsergebnisse des Hofastronomen Christian Meyer verbreiteten sich weit über den Globus.