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Lyrik im Internet

24. Mai 2020

Lyrik für Puristen - Ein beeindruckender Kanal auf youtube


24.Mai 2020: Nachdem uns im März 2020 die Coronakrise zwang, unsere Veranstaltungen in Mannheim einzustellen, erweiterten wir unser digitales Angebot.  Dazu gehörten auch regelmäßige Tipps für lohnende Literaturerlebnisse in Fernsehen, Radio und Internet, die wir per Newsletter an die Freundinnen und Freunde des LeseZeichens verschicken. Einzelne dieser Empfehlungen werden künfig auch in unserem neuen Blog "LeseEcke" erscheinen. 

Den Auftakt in unserer LeseEcke macht eine ganz besonders schöner Fund, den wir auf der der Videoplattform youtube gemacht haben. Der Kanal "Lyrik für Puristen".

Mit viel Energie haben die Initiatoren der Seite in elf Jahren unzählige Tonaufnahmen von Gedichten zusammengetragen. Und wöchentlich kommen neue dazu. Die gesprochenen Texte sind  mit wenigen, passenden Bildern unterlegt.
Bekannte Schauspieler wie Ulrich Mühe, Klaus Kinski oder Katharina Thalbach sind dabei. Mühe liest unter anderem Rilkes "Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen" und Kinski "An meine Landsleute" von Brecht. Besonders gefreut haben wir uns, als wir in der großen Sammlung Videos mit Gedichten von Selma Meerbaum-Eisinger, vorgetragen von Iris Berben, entdeckten. Den kleinen Gedichtband dieser 1942 im Alter von nur achzehn Jahren in einem Zwangsarbeiterlager verstorbenen Autorin hatten wir vor einigen Wochen in den LeseZeichen Lesetipps zur Lektüre empfohlen.

Besondere Höhepunkte sind teilweise sehr alte Aufnahmen von Autoren, die ihre eigenen Gedichte vortragen. Beispielsweise sind die Stimmen von Rose Ausländer, Bertolt Brecht, Hermann Hesse, Gottfried Benn, Erich Fried und Erich Kästner zu hören. Wobei Erich Kästner noch für einen weiteren Höhepunkt der Sammlung verantwortlich ist: es sind mehrere Videos zu finden, auf denen Heinz Rühmann seine Werke vorträgt. Wunderbar.
Es macht Spaß, auf dieser Seite zu stöbern. Wir wünschen Ihnen viel Spaß.

von Raimund Gründler 26. Januar 2025
Am 27. Januar 2025 jährt sich zum 80igsten Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Seit 1996 wird dieser Tag in Deutschland als offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen, 2005 erklärten ihn die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. In einer Zeit, in der Dinge, die jahrzehntelang als unsagbar galten, plötzlich wieder ungeniert verbreitet werden, in einer Zeit, in der wieder die Entrechtung von Menschen gefordert wird, ist so ein Gedenktag wichtiger und notwendiger denn je. Dabei kommt den Stimmen der Überlebenden eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten und müssen uns Mahnung für unser Handeln sein. Achtzig Jahre nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Terrorsystems wird die Zahl der Zeitzeugen leider von Jahr zu Jahr geringer. Immer weniger Menschen können den nachfolgenden Generationen aus eigener Erfahrung von den Schrecken der nationalsozialistischen Herrschaft berichten. Immer seltener werden damit die Stimmen, die aus eigenem Erleben berichten können, zu welchen Exzessen totalitäre Systeme führen können und was es bedeutet, wenn die Bewahrung der Würde jedes einzelnen Menschen unabhängig von seiner Herkunft und Religion nicht mehr oberste Maxime eines Staates ist. Umso wichtiger ist es, dass die Texte, die uns Überlebende hinterlassen haben, von Generation zu Generation weitergegeben werden. Sie machen am Einzelschicksal deutlich, was die totale Entrechtung jeweils für einen einzelnen Menschen bedeutete. Solche Bücher müssen immer wieder neu diskutiert und weiter gegeben werden damit die Erinnerungen dieser Menschen im öffentlichen Gedächtnis nicht verblassen. Drei dieser Bücher wollen wir Ihnen heute am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus besonders empfehlen. Max Mannheimer: Drei Leben - Erinnerungen „Drei Leben“ das sind die unbeschwerte Jugend vor dem Anschluss des Sudentenlandes an das Deutsche Reich, das Überleben der Konzentrationslager Auschwitz und Dachau, und das Leben danach, das Mannheimer trotz seiner Erlebnisse tatkräftig und optimistisch gestaltete. Primo Levi: Ist das ein Mensch Der Bericht des italienischen Ausschwitz-Überlebenden wurde bereits 1947 veröffentlicht. Er gehört also zu den frühesten niedergeschriebenen Zeugnissen. Bis heute gilt er als eine der eindrucksvollsten Beschreibungen des Terrors und des Schreckens in den Konzentrationslagern. Ginette Kolinka: Rückkehr nach Birkenau – Wie ich überlebt habe Kolinka wurde aus ihrer französischen Heimat nach Auschwitz verbracht. Durch den nüchternen Stil ihrer Erzählung erfassen die Schrecken des Lageralltags mit Angst, Hunger, Dreck und Gestank die Leserinnen und Leser besonders unvermittelt. Dies sind nur drei Leseempfehlungen. Viele andere Lesenswerte Bücher bleiben ungenannt. Eine viel umfassendere Liste hat das Kulturmagazin Perlentaucher zusammengestellt, die wir Ihnen empfehlen und die Sie hier finden .
von Raimund Gründler 9. Oktober 2024
Kurzbesprechung des Romans "Lichtungen" von Iris Wolff.
Spaziergänge durch die Banlieues
von Raimund Gründler 16. Juli 2024
Die Banlieues von Paris - Soziale Brennpunkte und Austragungsort olympischerWettkämpfe. Anne Weber führt uns auf zahlreichen Spaziergängen durch diese widersprüchliche Welt.
Vorstellung von
von Raimund Gründler 18. Mai 2024
"Mannheim liest ein Buch" geht 2024 in die 3. Runde. Glesen wird "Drei Kameradinnen" von Shida Bazyar. Wir stellen ihnen das Buch vor.
9. April 2024
Michael Augustin widmet Czernowitz ein Gedicht - eine beeindruckende Homage dieser bedrängten Stadt.
Ein Roman aus dem Jahr 1922 - aktueller denn je.
von Raimund Gründler 22. Februar 2024
Eine bitterböse Satire des österreichischen Autors Hugo Bettauer. Wenn heute rechtsextreme Kräfte von "Remigration" fantasieren, wird es Zeit, diesen Roman wieder zur Hand zu nehmen.
von Raimund Gründler 28. Januar 2024
Kurzbesprechung des Buchs "In einem alten Haus in Berlin" des Gerstenberg Verlags.
von Raimund Gründler 2. August 2022
Mannheim liest "Beschreibung einer Krabbenwanderung". Das ist ein Buch, das hervorragend zu Mannheim passt.
von Raimund Gründler 22. Mai 2022
Mit "Kein Haus aus Sand" legt Anja Kampmann ein beeindruckendes Hörspiel vor, das mit Stimmen der Vergangenheit die aktuelle Situation in Europa reflektiert.
von Raimund Gründler 25. April 2022
Schon über zwei Monate tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Intensiv wird in Deutschland die Frage diskutiert, wie vor diesem Hintergrund mit russischer Kultur und russischen Künstlern in Deutschland umgegangen werden soll. Wir stellen Ihnen heute einen Roman vor, der einen Blick ins oppositionelle Russland gewährt, der aber auch erahnen lässt, wieso eine wirkungsvolle Opposition gegen Wladimir Putin schon in den letzten Jahren nicht zustande kam.
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