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Exklusive Online-Lesung für das LeseZeichen

9. Dezember 2020

Arnold Esch: Historische Landschaften Italiens


In Zeiten ohne Live-Veranstaltungen mit Publikum, hält das LeseZeichen Mannheim kurz vor Jahresende noch ein ganz besonderes, individuelles Online-Angebot für die Freundinnen und Freunde kulturgeschichtlicher Bücher bereit. 
In einem Video, das er exklusiv für die Mannheimer Literaturinitiative von Helen Heberer und Raimund Gründler aufgenommen hat, stellt der renommierte Historiker Arnold Esch sein Buch „Historische Landschaften Italiens – Wanderungen zwischen Venedig und Syrakus“ vor. Da die schon lange ins Auge gefasste Lesung in Mannheim derzeit nicht möglich ist und langfristige Planungen im Moment außerdem höchst spekulativ sind, spricht Arnold Esch bei sich daheim in der Nähe von Rom über die Landschaften, die er auf verlassenen römischen Straßen, auf alten Pilgerpfaden, durch enge Schluchten und über beinahe schon vergessene Viehwege durchstreifte. Er verbindet die Ergebnisse der Archäologie und der Geschichtswissenschaft mit aktuellen Beobachtungen. Malerei und Literatur verknüpft er mit der Landschaft. Geschichte wird lebendig. Viele, ganz unterschiedliche Landschaftsbilder entstehen aus den unterschiedlichen Domänen der Geisteswissenschaft. Ein stimmungsvoller Eindruck früherer Zeiten verbindet sich mit lebendiger Beschreibung des Jetzt.

Dreizehn Jahre leitete Professor Arnold Esch das Deutsche Historische Institut in Rom. Zuvor wirkte er lange Jahre als Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Bern. Sein ganzes Forschen und Schreiben dreht sich um Italien und Rom, von der Antike bis in die Neuzeit. Aufgrund von intensiver Auswertung von Schreiben, oft Bittschriften, von Klerikern und Laien an den Papst, zeichnete er in mehreren Büchern plastische Bilder der Lebenswirklichkeit einfacher Menschen im Mittelalter. Spannend auch seine Erforschung des römischen Straßennetzes, das an vielen Stellen heute noch Rückgrat unserer modernen Infrastruktur bildet. Es wundert nicht, dass Arnold Esch seinen Ruhestand in dem Land verbringt, dem er sein ganzes Schaffen gewidmet hat.

Um allen Interessierten Gelegenheit zu geben, dieses rund 1 Stunde 20 Minuten lange Video anzuschauen, wird es nicht zu einer bestimmten Uhrzeit gestreamt. Interessierte können eine Mail an info@lesezeichen-mannheim.de schicken. Sie erhalten dann einen Link zum Video. Der Link ist kostenfrei.

von Raimund Gründler 26. Januar 2025
Am 27. Januar 2025 jährt sich zum 80igsten Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Seit 1996 wird dieser Tag in Deutschland als offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen, 2005 erklärten ihn die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. In einer Zeit, in der Dinge, die jahrzehntelang als unsagbar galten, plötzlich wieder ungeniert verbreitet werden, in einer Zeit, in der wieder die Entrechtung von Menschen gefordert wird, ist so ein Gedenktag wichtiger und notwendiger denn je. Dabei kommt den Stimmen der Überlebenden eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten und müssen uns Mahnung für unser Handeln sein. Achtzig Jahre nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Terrorsystems wird die Zahl der Zeitzeugen leider von Jahr zu Jahr geringer. Immer weniger Menschen können den nachfolgenden Generationen aus eigener Erfahrung von den Schrecken der nationalsozialistischen Herrschaft berichten. Immer seltener werden damit die Stimmen, die aus eigenem Erleben berichten können, zu welchen Exzessen totalitäre Systeme führen können und was es bedeutet, wenn die Bewahrung der Würde jedes einzelnen Menschen unabhängig von seiner Herkunft und Religion nicht mehr oberste Maxime eines Staates ist. Umso wichtiger ist es, dass die Texte, die uns Überlebende hinterlassen haben, von Generation zu Generation weitergegeben werden. Sie machen am Einzelschicksal deutlich, was die totale Entrechtung jeweils für einen einzelnen Menschen bedeutete. Solche Bücher müssen immer wieder neu diskutiert und weiter gegeben werden damit die Erinnerungen dieser Menschen im öffentlichen Gedächtnis nicht verblassen. Drei dieser Bücher wollen wir Ihnen heute am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus besonders empfehlen. Max Mannheimer: Drei Leben - Erinnerungen „Drei Leben“ das sind die unbeschwerte Jugend vor dem Anschluss des Sudentenlandes an das Deutsche Reich, das Überleben der Konzentrationslager Auschwitz und Dachau, und das Leben danach, das Mannheimer trotz seiner Erlebnisse tatkräftig und optimistisch gestaltete. Primo Levi: Ist das ein Mensch Der Bericht des italienischen Ausschwitz-Überlebenden wurde bereits 1947 veröffentlicht. Er gehört also zu den frühesten niedergeschriebenen Zeugnissen. Bis heute gilt er als eine der eindrucksvollsten Beschreibungen des Terrors und des Schreckens in den Konzentrationslagern. Ginette Kolinka: Rückkehr nach Birkenau – Wie ich überlebt habe Kolinka wurde aus ihrer französischen Heimat nach Auschwitz verbracht. Durch den nüchternen Stil ihrer Erzählung erfassen die Schrecken des Lageralltags mit Angst, Hunger, Dreck und Gestank die Leserinnen und Leser besonders unvermittelt. Dies sind nur drei Leseempfehlungen. Viele andere Lesenswerte Bücher bleiben ungenannt. Eine viel umfassendere Liste hat das Kulturmagazin Perlentaucher zusammengestellt, die wir Ihnen empfehlen und die Sie hier finden .
von Raimund Gründler 9. Oktober 2024
Kurzbesprechung des Romans "Lichtungen" von Iris Wolff.
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Die Banlieues von Paris - Soziale Brennpunkte und Austragungsort olympischerWettkämpfe. Anne Weber führt uns auf zahlreichen Spaziergängen durch diese widersprüchliche Welt.
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"Mannheim liest ein Buch" geht 2024 in die 3. Runde. Glesen wird "Drei Kameradinnen" von Shida Bazyar. Wir stellen ihnen das Buch vor.
9. April 2024
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Eine bitterböse Satire des österreichischen Autors Hugo Bettauer. Wenn heute rechtsextreme Kräfte von "Remigration" fantasieren, wird es Zeit, diesen Roman wieder zur Hand zu nehmen.
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von Raimund Gründler 22. Mai 2022
Mit "Kein Haus aus Sand" legt Anja Kampmann ein beeindruckendes Hörspiel vor, das mit Stimmen der Vergangenheit die aktuelle Situation in Europa reflektiert.
von Raimund Gründler 25. April 2022
Schon über zwei Monate tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Intensiv wird in Deutschland die Frage diskutiert, wie vor diesem Hintergrund mit russischer Kultur und russischen Künstlern in Deutschland umgegangen werden soll. Wir stellen Ihnen heute einen Roman vor, der einen Blick ins oppositionelle Russland gewährt, der aber auch erahnen lässt, wieso eine wirkungsvolle Opposition gegen Wladimir Putin schon in den letzten Jahren nicht zustande kam.
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